— Dieter Herrmann
Kunst hat ein humanes Anliegen. Es genügt nicht, nur die Probleme und Widersprüche der Gesellschaft zu zeigen, sondern das Leben des Menschen im einzelnen als Individuum, das mit den anderen der Gesellschaft in Kommunikation steht, Ängste und Sorgen hat, liebt, leidet und in einem menschenwürdigen Leben für dieses selbst kämpft. Der Mensch ist ein wertvolles Individuum.
Credo 1974
Geb. 1949 in Bayreuth,
1972 bis 1980 Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule der Künste Berlin sowie das der Politologie an der Freien UniversitätBerlin für das Amt des Studienrats am Gymnasium
1974 – 1976 Mitglied der Arbeitsgruppe „Realismusstudio“ der NGBK Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem Künstler Dieter MASUHR beim seinem Ausbau der Berliner Mittelstufenzentren und bei mehreren Illustrationsprojekten. Auch auf der Grundlage dieser Kontakte und den sich in den 70er Jahren ereignenden Umweltkatastrophen – Chemiekatastrophe im italienischen Seveso 1976, Fischsterben im Roten Main und ein lange Zeit anhaltendes Fischsterben in dem Flüsschen Ölschnitz 1976 in meiner Heimat Oberfranken, Verseuchung der bretonischen Küste durch die Strandung des Öltankers Amoco Cadiz 1978, Reaktorunfall im Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg in den USA 1979 – entwickelte sich in diesen Jahren nach einer Phase abstrakter Farbflächenmalerei während der ersten Studiensemester meine Orientierung hin zur künstlerisch-realistischen Auseinandersetzung mit den Themen „Umweltzerstörung“ und „Beziehung Mensch-Natur“ und deren künstlerische Kommentierung. Mit der Entdeckung der spanischen Künstlergruppe Equipo Crónica, deren drei Mitglieder sich als Chronisten ihrer Zeit verstanden, erfolgt eine Orientierung meiner Arbeitsweise an deren spezifischen malerischen Montagetechnik.
1980 Meisterschüler der Hochschule der Künste Berlin bei Professor Johannes Geccelli
1982 Erstes Staatsexamen
1983 – 1985 Referendarausbildung in den Fächern Kunst, Geschichte und Sozialkunde mit dem Abschluss der Zweiten Staatsprüfung für das Amt des Studienrats
1985 bis 1992 Mitarbeiter des Bezirksamtes Reinickendorf in dem Arbeitsbereich „Integration behinderter Kinder“, zweijährige ABMTätigkeit an der Heinrich-Hertz-Oberschule in einem Jugendkulturprojekt mit Hauptschülern (Visuelle Medien/Super-8-Trickfilm, Plastisches Gestalten/Environments), danach Mitglied des Mobilen Teams der Senatsverwaltung Frauen, Familie und Jugend im Tätigkeitsbereich „Suchtprophylaxe“, u.a. verantwortlich für die Erstausgaben des Jugendkulturmagazins „Transport“
ab 1986 fotografische Dokumentation von Neubauten der Internationalen Bauausstellung IBA – Berlin 1987 – kritische Rekonstruktion der Stadt für mehrere Architekturbüros
1988 Erfindung der Mehrfachbelichtung des Spektra (Image) Polaroidfilms und deren künstlerische Umsetzung in malerische Montagetechniken
ab 1988 Aufnahme meiner Polaroidarbeiten in The Polaroid Collection der Polaroid Corporation in Cambridge, Massachusetts, sowie deren Ausstellung auf der Photokina Köln
1990 – 1991 Ausstellungsteilnahme: nGbK Ausstellung „Interferenzen. Kunst aus Berlin(West) 1960-1990“ mit Ausstellungsübernahme
1991-1992 nach Riga/Lettland und St.Petersburg/UdSSR, Marmorpalast (Polaroidfotografien: Realmontagen durch Mehrfachbelichtung von IBA Berlin Neubauten)